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Von Westen nach Osten

Für heute hatte sich schlechtes Wetter angekündigt. Ein Regenband sollte von Westen kommend über die Insel ziehen. Da wir quasi mittendrin liegen, haben wir also unsere Planung kurzerhand umgeworfen und uns heute den Nordosten der Insel vorgenommen. Die Berge hinter unserem Hotel waren am Morgen auch ziemlich Wolkenverhangen – zumindest mehr als an den letzten Tagen.

Allerdings mussten wir da drüber, um in den Norden zu kommen. Natürlich haben wir die Ausfahrt verpasst und irgendwann landeten wir auf einer kleinen Straße im Nirgendwo. Umgeben von Nebelschwaden … und jede Menge Kühe.

Kühe im Nebel

Irgendwann haben wir dann aber die richtige Straße gefunden und wir waren im Nordteil der Insel.

Ausblick auf die Nordküste mit wolkenverhangenen Bergen

Unser Ziel sollte Nordeste sein. Also – wie der Name schon sagt – der Nordosten der Insel. Auf dem Weg dorthin sind wir an einigen Aussichtspunkten vorbei gekommen.

Die schönsten waren der Miradouro da Pedra dos Estorinhos, den man über den Miradouro do Salto da Farinha erreicht. Hoch über der Steilküste bot sich ein atemberaubender Ausblick auf die Küstenlinie und den Atlantik.

Miradouro da Pedra dos Estorinhos
Miradouro do Salto da Farinha … etwas weiter rechts sah man noch einen Wasserfall

Den Weg runter zum Strand haben wir uns gespart. Den haben wir auch von oben gesehen. Und 35% Steigung haben uns auch etwas abgeschreckt – die Erfahrung sollten wir noch später am Tag machen.

Von dort aus sollte es zu einem kleinen Park gehen. Allerdings wurde die Straße immer enger hnd führte steil zur Küste hinunter, so dass wir schnell wieder umgedreht sind. Somit ging es zurück auf die Schnellstraße und auf direktem Weg nach Nordeste.

Kurz vor dem Ortseingang erspähten wir einen kleinen Garten. Also angehalten und mal einen kleinen Spaziergang gemacht. Entlang des Bachlaufs des Ribeira do Guilherme war eine wunderschöne Parkanlage an einer alten Wassermühle. Mit künstlichem Wasserfall und zahlreichen blühenden Pflanzen, die man auf der ganzen Insel sieht.

Wasserfall mit kleinem Teich
Wasserlauf zur alten Mühle

Von dort aus ging es weiter nach Nordeste. Zu dem Ort gibt es nicht viel zu erzählen. Ein typischer Ort wie es viele davon auf der Insel gibt. Mit einer alten Brücke aus dem 19. Jhdt und einen kleinen angrenzendem schmucken Marktplatz.

Zentrum von Nordeste

Ein besonderes Highlight an der Ostküste ist aber der Leuchtturm Farol do Arnel. Bietet er doch seit 100 Jahren den Schiffen sicheres Geleit um São Miguel.

Um dorthin zu gelangen gab es nur einen kleinen Haken. Der Leuchtturm steht nicht hoch oben, sondern fast auf Meereshöhe … und da waren sie wieder die 35% Gefälle. Das hatte nämlich die kleine Straße dort hinunter.

Der Weg ins Nirgendwo

Mit kleinen vorsichtigen Schritten ging es als Stück für Stück runter zum Meer, bis plötzlich die rote Spitze des Leuchtturms auftauchte. Auf dem Weg sah man irgendwann nur noch links und rechts das Meer. Zum Glück sind wir gelaufen.

Endlich tauchte der Leuchtturm auf.

So weit gekommen war es nun nicht mehr weit bis runter zum Hafen.

Gemütlich schlängelt sich der Weg zum Hafen.

Unten angekommen bot sich ein gigantisches Bild. Vor einem der tiefblaue Ozean – deutlich stürmischer als noch an den vorherigen Tagen – daneben die Meterhohen Klippen der Ostküste von São Miguel. An einer Stelle plätscherte das Wasser einen Wasserfall herunter und ein meterhoher Ersrutsch gab die Farben des Gesteins frei. Dafür haben sich die Mühen gelohnt.

Die Ostküste von São Miguel

Nun hieß es aber den ganzen Weg zurück zum Auto. Mit etlichen Pausen war aber auch das geschafft – mit großen Augen von den Leuten beäugt, die auf dem Weg nach untem waren. Naja, als die später wieder oben ankamen sahen die auch nicht besser aus 😎 Nach einer kurzen Pause ging es noch ein Stück weiter, um sich den Leuchtturm auch mal von oben anzuschauen.

Leuchtturm und Hafen von oben.

Nach und nach wurde nun das Wetter auch hier im Osten der Insel schlechter und so haben wir wieder die Rückfahrt angetreten – den schnellsten Weg über die Schnellstraße.

Kurz vor Ponta Delgada hatten wir uns noch entschlossen in einer Töpferei in Lagoa vorbeizuschauen – einem Vorort von Ponta Delgada. Die Töpferei Cerâmica Vieira ist eine der ältesten der Azoren und stellt neben verschiedensten Tongefäßen auch die sog. Azulejos her – bunte bemalte Keramikfliesen.

Die Töpferei Cerâmica Vieira

Besonderes Highlight ist, dass man direkt durch die Produktionshallen gehen kann und den Angestellten direkt über die Schultern schauen kann. Schon interessant zusehen, wie aus den Rohmaterialien (Ton) am Ende kleine Kunstwerke entstehen. Hier gibt es noch echtes (Kunst-)Handwerk.

Die fertig gebrannten Rohlinge
Kunstvoll verzierte Teller und Azulejos

Ein Blick in den Werksverkauf durfte natürlich nicht fehlen. Auch wenn wir noch nichts gefunden haben, war das mit Sicherheit nicht der letzte Besuch 😉

Nun wurde auch im Süden das Wetter immer schlechter und kurz vor dem großen Regenguss waren wir wieder zurück im Hotel.

Der Tag heute hat gezeigt, dass man flexibel auf das Wetter reagieren muss. Wir hatten den ganzen Tag gutes Wetter und haben das beste draus gemacht. Für morgen haben wir direkt drei Alternativen zur Auswahl. Seit gespannt, was es wird – wir sind flexibel.

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